Die Elektroinstallation im Haus
Über die Elektroinstallation im Haus solltest du dir bei einem Neubauvorhaben frühzeitig Gedanken machen. Plane beispielsweise vorab, wo du Strom benötigst, wo sich Steckdosen im Haus befinden sollen und ob zu deiner Elektroplanung fürs Haus auch eine eigene Stromproduktion gehört. Wenn es darum geht, die Elektroinstallation im Hausbau umzusetzen, kannst du bei diversen Arbeiten auf Eigenleistungen setzen. Andere Arbeiten gehören aber in die Hände von Profis.
Hauselektrik: Was ich selbst machen darf
In deinem Neubau oder bei der Altbausanierung bieten dir vor allem vorbereitende Arbeiten für die Elektroinstallation im Haussowie Möglichkeiten für eine kostensparende Eigenleistung. Kümmere dich beispielsweise um die grundlegende Elektroplanung im Haus und lege unter anderem fest, wo du Steckdosen haben möchtest. Häufig ist es bereits in dieser Phase sinnvoll, auf die Erfahrung von Fachleuten zu setzen. Zusätzlich zur Elektroplanung im Haus sind für dich einige praktische Arbeiten möglich. So kannst du Leerrohre für Kabel in die Wände integrieren, Kabel selbst verlegen, Deckenbrennstellen vorbereiten und Unterputzdosen setzen. Unterputzdosen dienen dem Einbau elektrischer Elemente wie Lichtschalter, Dimmer oder Steckdosen. Die Deckenbrennstelle ist die Aussparung an der Zimmerdecke, an der später eine Deckenleuchte an die Stromkabelangeschlossen werden kann. Auch auf die hier beschriebenen Arbeiten sollten am Ende Fachleute einen Blick werfen.
Sobald es bei den Arbeiten um das eigentliche elektrische System geht, ist die Arbeit von Laien tabu. Paragraf 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) definiert Regeln für „die ordnungsgemäße Errichtung, Erweiterung, Änderung und Instandhaltung der elektrischen Anlage hinter der Hausanschlusssicherung (Anlage)“ und ein Laie kann diese Regeln nicht erfüllen. Falls du dennoch selbst am elektrischen System deines Hauses arbeitest, riskierst du im Extremfall dein Leben. Darüber hinaus ist es möglich, dass Versicherer im Schadensfall nicht zahlen. Das kann bereits gelten, wenn du Steckdosen fehlerhaft angebracht hast.
Elektroinstallation im Haus: Welche Ausstattung hättest du gerne?
Die Elektroinstallation in einem Haus wird nach RAL-RG 678 in die Ausstattungswerte 1 bis 3 beziehungsweise 1 bis 3 plus eingeteilt. Die Werte entsprechen – ebenfalls nach RAL-RG 678 – einer Kennzeichnung von einem bis drei Sterne bzw. von einem bis drei Sterne plus.
- Der Ausstattungswert 1 steht für eine Mindestausstattung gemäß DIN 18015-2,
- der Ausstattungswert 2 bezeichnet eine Standardausstattung und
- der Ausstattungswert 3 eine Komfortausstattung.
Die DIN 18015-2 ist die Norm für „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“. In einem maximal 20 Quadratmeter großen Wohnzimmer sollen ihr zufolge als Mindestausstattung beispielsweise vier allgemeine Steckdosen installiert werden. Bei der Standardausstattung sind es bereits acht. Die Zahl der installierten Stromkreise im Haus für Steckdosen und Beleuchtung wird ebenfalls durch die Norm vorgegeben. In einer Wohnung mit maximal 50 Quadratmetern Wohnfläche sind es drei Stromkreise.
Das „plus“ bei den jeweiligen Ausstattungswerten ist eine Aussage zum Status der Gebäudesystemtechnik. Hierbei geht es darum, inwieweit dein Neubau bereits als Smart Home konzipiert ist, inwieweit also Vorgänge aus Bereichen wie „Sonnenschutz“ und „Sicherheit“ automatisiert ablaufen. Bei der Komfortausstattung 3 plus ist die Gebäudesystemtechnik bereits in zwei von fünf definierten Funktionsbereichen realisiert. Neben „Sonnenschutz“ und „Sicherheit“ sind „Heizen, Lüften, Kühlen“ sowie „Schaltbare Steckdosen, geschaltete Geräte, Energiemanagement“ und „Schalten und Dimmen“ die Funktionsbereiche.
Eine kleine Checkliste für die Elektroinstallation im Hausbau
Die folgende kleine Checkliste unterstützt dich bei der Planung für deine Hausinstallation im Elektro-Bereich. Sie hilft dir auch, von Anfang an auf die richtige Platzierung einer ausreichenden Anzahl Leerrohre zu achten.
- Weißt du bereits, wo du Kommunikations- und Unterhaltungselektronik wie Router oder TV-Geräte aufstellen wirst? Plane an geeigneten Stellen Antennen- und Telefonbuchsen ein.
- Entscheide allgemein, wo du wie viele Steckdosen, Lichtschalter und/oder Dimmer platzieren möchtest.
- Beim Keller-Bau sollest du vorab überlegen, ob du diesen Bereich deines Hauses als Wohnraum nutzen möchtest. Falls ja, plane auch hier frühzeitig ausreichend Steckdosen und Anschlüsse für die Beleuchtung ein. Dasselbe gilt für den Dachboden.
- Ist in absehbarer Zeit der Kauf eines Elektroautos geplant? Falls ja, solltest du eine Ladestation in die Elektroinstallation deines Hauses
- Bei Bauelementen wie Fenstern oder Sonnenschutz können elektrische Funktionen unter anderem den Komfort steigern. Falls du das möchtest, plane die Elektroleitungen im Vorfeld ein.
- Du möchtest ein Smart Home mit Vorteilen (mehr Sicherheit, Energieeffizienz oder Komfort) durch automatische Abläufe bauen? Berücksichtige auch das in der Elektroplanung beim Hausbau.
- Eine an eine Wärmepumpe angeschlossene Fußbodenheizung ist ein sehr energieeffizientes Heizsystem. Die Wärmepumpe benötigt aber zumeist ebenfalls Strom. Stelle sicher, dass sie Strom bekommt.
- Ein Hausbau gibt dir die Gelegenheit, von Anfang an Technik zur eigenen Stromproduktion einzubauen. Du möchtest eine Photovoltaikanlage auf deinem Dach installieren? Integriere die dazugehörende Technik in deine Hausinstallation.
- Schutzleiter und FI-Schalter schützen dich und deine Familie auch im Falle defekter Leitungen vor Stromschlägen. Die Planung der Elektroinstallation ist immer auch die sorgfältige Planung der Schutztechnik.
Sonderregeln für die Hausinstallation in Küche und Bad
In einigen Räumen eines Hauses gelten bei der Hausinstallation besondere Regeln. Das wird zum Beispiel bei der Badezimmer-Planung wichtig. Badezimmer sind Räume, in denen oft besonders viel Feuchtigkeit auftritt. Bei einer unsachgemäß ausgeführten elektrischen Installation wird das Risiko eines Stromschlags hier besonders groß. Deshalb definiert die Normenreihe DIN VDE 0100 „für die Planung, Errichtung und Instandhaltung sicherer und zuverlässiger elektrischer Anlagen“ drei Schutzzonen (0, 1, 2) mit speziellen Regeln für die Elektroinstallation in Badezimmern.
Diejenige Schutzzone mit den strengsten Vorschriften ist die Schutzzone 0. Sie umfasst den Innenbereich von Dusch- und Badewannen. Hier dürfen Fachleute nur wenige mit Strom laufende Produkte installieren. Erlaubt sind nicht mehr als 12 Volt Wechselspannung oder eine Gleichspannung von 30 Volt. Zudem müssen die Produkte die hohe IP-Schutzklasse IPX7 aufweisen. IP-Schutzklassen sagen etwas darüber aus, wie gut ein elektrisches Bauteil (z.B. eine Leuchte) gegen Staub und andere Fremdkörper sowie gegen Feuchtigkeit geschützt ist. Daneben gibt es im Badezimmer auch Bereiche, die keiner Schutzzone zugeordnet sind.
In der Küche herrschen vor allem Sonderregeln, weil der Herd mit dem Backofen häufig an den Dreiphasenwechselstrom angeschlossen wird. Dieser Strom ist in der Umgangssprache auch als Starkstrom bekannt. Die Position des Starkstromanschlusses gibt in der Regel vor, wo du deinen Herd aufstellst. Daher solltest du dich auch schon mit den Besonderheiten des Stromanschlusses beschäftigen, wenn du deine Küche planst.
Elektroinstallation im Hausbau: Was sind Installationszonen?
Pauschale Angaben zu den Kosten der Elektroinstallation fürs Haus sind schwierig. Schließlich sind die Komponenten solch einer Installation individuell sehr unterschiedlich. Wünscht du dir ein Smart Home und eine Ladestation für ein Elektroauto, wirst du natürlich mehr dafür ausgeben als für die Standardausführung einer Elektroinstallation im Haus. Und solltest du beispielsweise eine Terrasse bauen wollen, die du auch abends oder nachts gerne benutzt, wirst du eine Terrassenbeleuchtung in die Elektroplanung fürs Haus einplanen müssen. Das wäre ebenfalls ein Kostenfaktor.
Als grober Richtwert für die Kosten einer Elektroinstallation im Hausbau gelten drei bis fünf Prozent der Gesamtkosten. Bei einer sehr komfortablen Ausstattung eines Smart Homes kann der Anteil auch höher ausfallen. Einsparungen sind bei Arbeitskosten möglich, wenn du Angebote verschiedener Fachbetriebe einholst. Darüber hinaus können Eigenleistungen bei vorbereitenden Arbeiten deine Kosten reduzieren.
Sicherheitsregeln für die Durchführung von Elektroinstallationen
Bei Arbeiten an der Elektroinstallation musst du IMMER sicherstellen, dass kein Strom fließt. Also: Stelle den Strom am Sicherungsschalter ab. Prüfe dann mit einem Spannungsprüfer, ob tatsächlich kein Strom mehr fließt. Und befestige eventuell am Sicherungskasten einen Zettel mit dem Hinweis auf Elektroarbeiten, sodass niemand aus Versehen eine Sicherung während laufender Elektroarbeiten wieder hineindreht oder anschaltet.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Elektroinstallationen im Haus
Hier nochmals in kompakter Form wichtige Fragen und Antworten zur Elektroplanung beim Hausbau.
Wie plant man die Elektroinstallation eines Hauses richtig?
Überlege dir vorab möglichst exakt, wofür du wo im Haus Elektroinstallationen benötigst. Möchtest du Smart-Home-Funktionen realisieren, planst du eine eigene Photovoltaikanlage oder eine Ladestation für Elektroautos? Wo brauchst du wie viele Dimmer, Schalter und/oder Steckdosen? Lass dich eventuell bereits bei diesem Planungsschritt von Fachleuten beraten, die dir anschließend einen konkreten Plan erstellen und ihn ausführen.
Kann man als Laie Elektroinstallationen selbst durchführen?
Laien sind bei Arbeiten rund um die Elektroinstallation im Haus enge Grenzen gesetzt. Als Laie darfst du vorbereitende Tätigkeiten ausführen, also etwa Leerrohre setzen und Unterputzdosen installieren. Die eigentliche Installation musst du aber Profis überlassen. Wenn du hier selbst tätig wirst, gefährdest du andere und kannst auch haftbar gemacht werden. Versicherer zahlen eventuell nicht.
Hausinstallation im Elektro-Bereich: Welche Varianten gibt es?
Bei der Ausstattung deines Hauses mit Elektroinstallationen kannst du dich an der Richtlinie RAL-RG 678 vom RAL Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung orientieren. Sie definiert Ausstattungswerte von 1 (niedrig) bis 3 (hoch), denen jeweils ein „plus“ nachgestellt werden kann. Das „plus“ sagt etwas darüber aus, ob dein Haus für Gebäudesystemtechnik (Smart Home) vorbereitet ist bzw. inwieweit sie bereits umgesetzt wurde.
Was kostet beim Hausbau die Elektroinstallation?
Pauschale Aussagen zu den Kosten einer Elektroinstallation im Hausbau sind kaum möglich, weil die Unterschiede zwischen den einzelnen Installationen immens groß sind. Als grobe Orientierung dient die Angabe, dass du etwa drei bis fünf Prozent deiner gesamten Baukosten für die Elektroinstallation im Haus investierst.