Dachausbau – Räume unter dem Dach schaffen

Das Dachgeschoss ist in vielen Häusern ungenutzter Raum, vor allem in Häusern älteren Baujahrs. Mit einem Dachgeschossausbau lassen sich solche Räume nutzbar machen. Dabei können einzelne Räume ebenso entstehen wie ganze Wohnungen. Bevor es jedoch an den Dachausbau gehen kann, sind einige Fragen zu klären sowie die Bedingungen und Möglichkeiten für den Ausbau auf dem Dachboden einzuschätzen. Wir zeigen dir die Möglichkeiten und Grenzen und reißen an, welche Wege du beim Ausbauen des Dachstuhls gehen kannst.

So kannst du den Dachausbau planen

Ist der Entschluss zum Dachbodenausbau gefasst, kommt es auf eine gute Planung an. Dabei muss zunächst geprüft werden, welche Bereiche im Dach für den Ausbau geeignet sind. Manchmal sind das nur einzelne Bereiche, oftmals auch der gesamte Dachaufbau. Eine wichtige Fragestellung in der Planung ist immer, ob nur einzelne Räume oder komplette Wohnbereiche entstehen sollen. Eine Grobskizze kann erste Ideen aufzeigen, die genaue Planung sollte dann mit einem Architekten oder erfahrenen Baufachleuten erfolgen.

Wesentliche Überlegungen in der Planung sind:

  • Raumhöhe
  • Fenster und Belüftung
  • Fußbodenaufbau
  • Dämmung und Brandschutz
  • Infrastruktur mit Elektroenergie, Wasser und Abwasser

Diese Punkte sollten schon in der ersten Planung berücksichtigt werden, um spätere Überraschungen oder Enttäuschungen auszuschließen.

Fachmännischer Check des Dachstuhls

Bezüglich der baulichen Voraussetzungen für den Dachgeschossausbau muss im ersten Schritt der bauliche Zustand des Dachstuhls eingeschätzt werden. Dazu sollte ein erfahrener Dachdecker oder ein Architekt hinzugezogen werden. Beim Check der baulichen Voraussetzungen stehen im Fokus:

  • Dachform
  • Tragfähigkeit des Fußbodenaufbaus
  • Zustand und Tragfähigkeit von Dachbalken und Sparren
  • Gesamtzustand Der Dachfläche
  • Möglichkeiten des Dachbodenausbaus
  • Empfehlungen zum Einsatz von Materialien

Ist der Dachstuhl im baulichen Zustand generell für einen Ausbau geeignet, kann es schon fast zur Sache gehen. In bestimmten Fällen sind vor dem Ausbau des Dachbodens weitere Voraussetzungen zu schaffen, die bis hin zu einer kompletten Dachsanierung reichen können.

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Welche gesetzlichen Regelungen für den Dachausbau wichtig sind

Im ersten Blick auf die Gesetzeslage gelten zwei Faktoren: Zum ersten der Umfang des Dachausbaus und zum zweiten die Landesbauordnung für das Bundesland, in dem das Gebäude liegt. Bereits in der Planungsphase sollte deshalb die zuständige Bauaufsichtsbehörde eingebunden werden. Wichtig ist das, da es sich beim Ausbau des Dachgeschosses zumeist um eine Nutzungsänderung handelt, die genehmigungspflichtig ist. Im Einzelfall kann die Erweiterung bestehenden Wohnraums in das Dachgeschoss hinein aber auch genehmigungsfrei sein.

Wird der Dachboden zu einer kompletten Wohnung mit Badezimmer etc. ausgebaut, ist immer eine Genehmigung erforderlich. Darüber hinaus sind viele Vorschriften einzuhalten, die sich beispielsweise auf Raumhöhe und Geschossflächenzahl beziehen. Hauszeit empfiehlt: Vor jedem Dachgeschossausbau die örtlich zuständige Bauaufsichtsbehörde (Bauamt) fragen.

Dachdämmung professionell ausführen

Für die komfortable und energiesparende Nutzung der geplanten Räume im Dachgeschoss ist eine fachgemäß ausgeführte Dachdämmung mit Dampfbremse unerlässlich. Das ist besonders wichtig, wenn beispielsweise Wohnungen unter dem Dach später vermietet werden sollen. Im Rahmen der Dachdämmung sollten auch die erforderlichen oder gewünschten Fensterflächen geplant und eingebaut werden. Für eine professionell ausgeführte Dachdämmung inklusive Fensterflächen lohnt sich die Beauftragung eines Dachdecker-Unternehmens oder eines im Trockenbau versierten Bauunternehmens.

Brandschutz und Schallschutz im Dachausbau beachten

Für den Ausbau unter dem Dach gelten die einschlägigen Vorschriften für den Brandschutz im Wohnungsbau. Schon bei der Dachdämmung ist auf schwer entflammbare Materialien zu achten, beim Ausbau mit Materialien aus dem Trockenbau gilt das gleichermaßen. Zu bewerten sind immer auch die Lage und der Zustand von möglichen Fluchtwegen, die zumeist durch das bereits vorhandene Treppenhaus führen.

Bezüglich des Schallschutzes sollte zumindest der Fußbodenaufbau im Dachgeschoss genau bewertet werden. Eine gute Trittschalldämmung ist wichtig. Aber auch die Schallübertragung durch den Wandaufbau sollte beachtet werden. Der Einbau von Schallschutzfenstern kann zusätzlichen Lärmschutz bringen. Sowohl bezüglich des Brandschutzes als auch der Schalldämmung sollten erfahrene Fachleute hinzugezogen werden.

Die Kosten des Dachausbaus

Die Kosten für den Ausbau im Dachraum lassen sich nicht pauschal angeben. Zur groben Einschätzung sind viele Optionen zu überdenken. Das beginnt bereits beim allgemeinen Zustand des Daches vor dem Ausbau. Möglicherweise muss zunächst eine komplette Dachsanierung vorgenommen werden, was natürlich deutlich zu Buche schlägt, wenn es um die Kosten geht. Darüber hinaus unterscheiden sich die Kosten schon grundsätzlich entsprechend der Größe und des Umfangs des geplanten Dachgeschossausbaus.

Weitere Kostenfaktoren sind:

  • Dachflächenfenster
  • Be- und Entlüftung
  • Wärmedämmung und Schallschutz
  • Fußbodenaufbau
  • Elektro, Wasser und Abwasser
  • Trockenbau inkl. eventuell konventioneller Errichtung einzelner Bauwerksteile
  • technische Ausstattung
  • Türen entsprechend der vorgesehenen in sich abgeschlossenen Räume
  • eventuell Kosten für den Sanitärausbau

Maßgeblich für eine genauere Einschätzung der Kosten sind immer auch die bevorzugten Materialien für den Dachgeschossausbau. Wir empfehlen, von ausführenden Bauunternehmen immer einen Kostenvoranschlag einzuholen. Dabei macht es Sinn, solche Kostenvoranschläge von mindestens drei Anbietern für den Dachgeschossausbau zu vergleichen. Wichtig ist, die unterschiedlichen Gewerke wie beispielsweise Dachdecker, Trockenbau, Elektro und Sanitär zusammengefasst zu betrachten. Nur so entsteht ein klarer Überblick, mit welchen Kosten im Dachgeschossausbau zu rechnen ist. Auch hier kann ein beauftragter Architekt oder ein anderer geeigneter Baupartner der richtige Ansprechpartner sein.

Gestaltungsmöglichkeiten des Dachstuhls

Unter einem Dachstuhl verstehen wir den gesamten konstruktiven Aufbau, der später das Dach als solches trägt. Was du im fertigen Dachraum davon siehst sind Balken, Pfetten, Sparren und bei noch nicht isolierten Dächern auch die Dachlattung. Grundsätzlich üblich bei der Gestaltung des Dachstuhls sind hierzulande das Satteldach, das auch als Steildach oder Pultdach ausgeführt sein kann und das Flachdach. Häufig anzutreffen sind auch das Walmdach und das Krüppelwalmdach. Darüber hinaus gibt es weitere spezielle Dachformen, die jedoch beim Dachbau weniger verbreitet sind.

Ein wichtiger und zu beachtender Aspekt beim Dachausbau ist, dass jedes Bauteil des Dachstuhls seine Bedeutung und Berechtigung hat. Dementsprechend ist es auch keine gute Idee, selbst einfach einmal ein paar Balken, Pfetten oder Sparren zu entfernen, weil sich so vielleicht mehr Platz für den Dachgeschossausbau gewinnen lässt. Generell sollte jede Veränderung im Aufbau des Dachstuhls nur von einem fachversierten Handwerker ausgeführt werden. Wird das nicht beachtet, kann im Ernstfall der Einsturz des Daches drohen.

Soll die grundsätzliche Form und Ausführung des Dachstuhls im Zusammenhang mit dem Ausbau verändert werden, so gibt es auch dafür einige Möglichkeiten, deren Sinn allerdings nur von Architekten oder vom geschulten Zimmermann eingeschätzt werden kann. So ist es beispielsweise möglich, auch Dachaustritte zu schaffen, nachträgliche Dachgauben einzubauen oder Veränderungen an der Statik des Dachstuhls vorzunehmen. Aber gern betonen wir das noch einmal: solche Veränderungen sollten immer nur vom Fachmann vorgenommen werden.

Welche Dachform eignet sich für den Ausbau?

Generell ist jede Dachform für den Dachgeschossausbau geeignet, sofern die am Ende der Arbeit stehende lichte Raumhöhe den Mindestanforderungen entspricht. Besonders viel Charme strahlen ausgebaute Dachgeschosse mit Dachschrägen aus. Allerdings ist das keine Voraussetzung, oftmals aber das angestrebte Ergebnis.

Grundsätzlich sollte vor jedem Dachgeschossausbau zuerst der Zustand der Dachinnenflächen bewertet werden. Eventuelle Schäden sind unbedingt zu reparieren, bevor mit dem Ausbau begonnen wird. In einzelnen Fällen wird vor dem Ausbau auch eine Verstärkung des vorhandenen Dachstuhls sinnvoll oder sogar erforderlich sein.

Dachgeschossausbau in Eigenregie

Für den versierten Hobbyhandwerker ergeben sich im Ausbau eines Dachgeschosses viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Je nach Erfahrung und Übung sind beispielsweise der Fußbodenaufbau oder der Trockenbau mit Gipskartonplatten oder OSB-Platten dankbare Aufgaben. Die Installation von elektrischen Leitungen und der Sanitärtechnik sollte man dann aber doch besser dem richtigen Baupartner der jeweiligen Branche überlassen.

Auch bei den Arbeiten zur Wärmedämmung kann selbst zugegriffen werden, sofern das richtige Material besorgt werden kann und entsprechende Richtlinien eingehalten werden. Das ist sowohl bei der Zwischensparrendämmung als auch bei der Untersparrendämmung möglich. Dazu kannst du dich gut bei einem unserer Baupartner aus dem Bereich Dachsanierung, Wärmedämmung und Trockenbau erkundigen.

Generell gilt: Der Ausbau im Dachgeschoss ist wie alles im Hausbau kein Versuchsobjekt, sondern bedarf professioneller Planung und Durchführung, wenn das Ergebnis am Ende tatsächlich glücklich machen soll.

Häufig gestellte Fragen

Wann benötige ich eine Genehmigung für den Dachausbau?

Immer wenn es sich um eine Nutzungsänderung handelt, brauchst du eine Genehmigung. Bei Erweiterungen zum bestehenden Wohnraum kann das im Dachgeschossausbau manchmal auch entfallen. Erkundige dich am besten bei der örtlichen Bauaufsichtsbehörde.

Welche Dämmung sollte ich für Dach und Wände verwenden?

Diese Entscheidung hängt immer vom Zustand des Daches ab. Entsprechend der Energieeinsparverordnung muss das Dach vor dem Ausbau gedämmt werden. Dazu können beispielsweise Steinwolle oder Dämmvlies eingesetzt werden. Auch natürliche Dämmstoffe sind möglich. Wichtig ist immer das Einbringen einer ordnungsgemäßen Dampfsperre.

Was kostet mich ein Dachausbau?

Das hängt von der Größe, der Auswahl der Materialien und von der Art des Ausbaus ab. Eine komplette Wohnung im Dach wird teurer werden als nur einzelne Räume.

Bekomme ich Förderungen für den Dachausbau?

Wenn der Dachausbau neuen (vermietbaren) Wohnraum schafft und im Zuge der Dachsanierung Maßnahmen zur Energieeinsparung vorgenommen werden, ist das häufig förderungsfähig. Genaue Auskünfte dazu, wie sich das konkret in deinem Bundesland gestaltet, erhältst du bei unseren Partnern oder auf den Webseiten der jeweiligen Länder.

Wie kann ich meinen Dachstuhl gestalten?

Wenn du neu baust, kannst du bereits in der Planungsphase Einfluss darauf nehmen, wie dein Dachstuhl aussehen wird und wo du beim Hausbau die Fenster platzieren möchtest. Bei Bestandsbauten ist der Dachstuhl bereits vorgegeben. Änderungen am Dachaufbau kannst du mit einem Architekten oder Baupartner aus unserem Netzwerk besprechen und planen.

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