Haustypen: Welches Haus hättest du gerne?

Du möchtest ein Haus bauen? Dann hast du die Auswahl zwischen verschiedensten Haustypen und kannst anhand diverser Eigenschaften dein Traumhaus wählen. Dieser Artikel stellt dir die Hausbautypen vor und hilft dir bei der Auswahl.

Hausbauarten und Bauweisen: die Unterschiede sind groß

Häuser unterscheiden sich einerseits in ihrer Größe, sodass du unter anderem zwischen Ein- und Zweifamilienhäuser differenzieren kannst, und andererseits in ihrer Bauweise, wo du beispielsweise die Auswahl zwischen Massivhaus und Fertigbauhaus hast. Eine immer wichtiger werdende Eigenschaft von Häuser-Arten ist ihre Energieeffizienz. Weiter unten im Artikel gibt es deshalb einen Abschnitt mit Hausbautypen wie beispielsweise KfW-Effizienzhaus und Plusenergiehaus, die anhand ihrer energetischen Eigenschaften benannt wurden.

Einfamilienhäuser: beliebte Hausbautypen

In einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus 2021 bevorzugten die meisten Menschen das Einfamilienhaus. In der Regel besitzt ein Einfamilienhaus im Unterschied zum Bungalow mindestens zwei Stockwerke. Wie sein Name verrät, ist es für eine einzige Familie konzipiert. Diese Familie muss beim Baustil und bei der Gestaltung von Hausteilen wie der Fassade nur Rücksicht auf den Bebauungsplan nehmen, aber nicht auf Baupartner, mit denen das Haus zusammen gebaut wird. Der Flächenbedarf ist beim Einfamilienhaus allerdings relativ groß.

 

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Zweifamilienhäuser: reduzierte Kosten

Im Vergleich zum Einfamilienhaus sind ähnlich ausgestattete Zweifamilienhäuser für Bauherren oft kostengünstiger, falls zwei Familien den Neubau als ein gemeinsames Projekt planen. Allerdings müssen sich die Baupartner dann öfters miteinander einigen, wenn es um Entscheidungen rund um das Bauvorhaben geht. Zweifamilienhäuser können als Mehrgenerationenhausdienen, in dem etwa Eltern und Kinder gemeinsam ein Haus bewohnen. Im Unterschied zum Doppelhaus hat ein Zweifamilienhaus oft einen gemeinsamen Eingangsbereich für beide Parteien.

Mehrfamilienhäuser: Gemeinschaftsprojekt

Mehrfamilienhäuser für mindestens drei Haushalte sind als Neubauvorhaben häufig Anlageobjekte, mit denen sich Investoren Mieteinnahmen sichern. Als ein Privatprojekt eignen sie sich beispielsweise, um gemeinschaftlich Wohnformen mit einer Mischung aus privaten und gemeinsam genutzten Flächen zu verwirklichen. Wiederum sind die geteilten Kosten ein Vorteil. Allerdings sind gemeinsame Entscheidungen von diversen Menschen nötig, um das Projekt zu realisieren. Mit den richtigen Leuten kann das Projekt ausgesprochen spannend sein, aber du solltest gut überlegen, mit wem du es umsetzt.

Bungalows: vorteilhaft flache Hausbauarten

Bungalows sind eingeschossig; genau das zeichnet sie aus. Treppen zum Übergang von Stockwerk zu Stockwerk sind also überflüssig. Das macht es einfacher, einen Bungalow barrierefrei zu gestalten. Viele Bungalows haben ein Flachdach. Allerdings gibt es diese Haustypen auch mit anderen Dachformen. Ein Nachteil: Für einen Bungalow benötigst du relativ viel Grundfläche, weil du mit der gesamten Wohnfläche auf einer einzigen Ebene bleibst.

Blockhäuser: rustikal schön

Blockhäuser sind eine bestimmte Art des Holzhauses. Nicht selten werden ganze Baumstämme für ihren Bau verwendet, wobei man Rund- und Vierkantbalken voneinander unterscheidet. Blockhäuser werden oft als Bungalows konzipiert, aber das muss nicht zwangsläufig so sein. Beim Bau eines Blockhauses kannst du – beispielsweise im Vergleich zum Massivhaus aus Stein – mit einer verkürzten Bauzeit rechnen. Für die Instandhaltung deines Bauprojekts wirst du später aber zumeist etwas mehr Zeit als für vergleichbare Projekte aus Stein investieren müssen.

Holzhäuser: oft mit guter Ökobilanz

Blockhäuser sind Holzhäuser, aber nicht jedes Holzhaus ist ein Blockhaus. Gemeinsam haben alle Holzhäuser, dass Holz als Baumaterial den tragenden Rahmen des Hauses bildet, wobei die Fassade im Einzelfall durchaus aus Stein sein kann. Ob Einfamilienhaus oder Doppelhaus: Du kannst verschiedene Haustypen als Holzhaus realisieren. Holzhäuser haben oftmals eine gute Ökobilanz und besitzen einen ganz eigenen Charme. Wie beim Blockhaus gilt bei allen Holzhäusern aber: In der Regel musst du sie später etwas intensiver pflegen als ein Haus aus Stein.

Doppelhäuser: zwei Haushalte, zwei Eingänge

Im Unterschied zum Zweifamilienhaus besteht ein Doppelhaus im Prinzip aus zwei aneinandergebauten Einzelhäusern. Die beiden Haushalte im Doppelhaus leben also separater voneinander als im Zweifamilienhaus. Ein Nachteil: Du hast auf jeden Fall eine Hausseite, an der du keine Fenster installieren kannst, weil sie an die andere Doppelhaushälfte angrenzt. Ein Doppelhauskannst du gemeinsam mit Partnern bauen, die in die andere Hälfte des Hauses einziehen. Alternativ baust du das Haus als einzelner Bauherr und nutzt die zweite Hälfte des Hauses als Mietobjekt, um Einnahmen zu generieren.

Stadtvillen: großzügige Häuser-Arten

Stadtvillen lassen dir und deiner Familie in der Regel viel Platz. Sie sind großzügig gebaut und haben mindestens zwei Vollgeschosse. Beim Dach-Bau besitzt die Stadtvilla ebenfalls oft eine Besonderheit, da sie häufig mit einem Zeltdach ausgestattet ist. Eine Stadtvilla ist der geeignete Haustyp, wenn du gerne luxuriöser wohnst. Für die großzügige Bauweise benötigst du aber ein entsprechend großes Grundstück, das du nicht überall einfach findest. Auf relativ kleiner Grundstücksfläche bleibt eventuell nur wenig Raum für den Garten sowie für Carport oder Garage. Bisweilen machen dir auch Vorgaben der Bebauungspläne beim Bau einer Stadtvilla einen Strich durch die Rechnung.

Fertighäuser: schnell gebaut

Ein Fertighaus besteht aus industriell vorgefertigten Teilen, die in der Bauphase zu deinem Haus zusammengesetzt werden. Die Bauzeit ist im Vergleich zum Massivhaus aus Stein kürzer und die Kosten sind zumeist geringer. Allerdings bietet dir dieser Immobilientyp weniger Spielraum für individuelle Ideen. Der Hausstil und die Aufteilung der Räume sind in der Regel vorgegeben. Eine Alternative zum Fertighaus ist das Ausbauhaus. Hier entsteht der Rohbau durch Baupartner wie Baufirmen, während du den Innenausbau selbst übernimmst.

Massivhäuser: individuell errichtet

Als Massivhaus bezeichnet man klassischerweise im Nassbauverfahren aus Stein gebaute Häuser. Ganz trennscharf sind die Begriffe Massivhaus und Fertighaus aber nicht. Auf dem Markt findest du heute auch Holzhäuser, die als massive Fertighäuser angeboten werden. Die Massivbauweise gibt dir im Vergleich zum Fertigbau oft mehr Spielraum für eigene Ideen bei Architektur und Raumgestaltung. Massivhäuser gelten zudem als wertbeständiger. Der Bau dauert aber oft länger, etwa weil Wände trocknen müssen.

Verschiedene Haustypen sind besonders energieeffizient

Die folgenden Haustypen zeigen mit ihrem Namen den Anspruch, besonders energieeffizient zu sein. Ob sie dem gerecht werden, ist aber nicht immer sicher.

KfW-Effizienzhäuser: förderwürdig

Die nationale Förderbank KfW definiert mit ihren KfW-Effizienzhäusern klare Kriterien für die Energieeffizienz eines neu erbauten oder sanierten Hauses. Wer sie mit seinem Bauvorhaben erfüllen wird, kann Fördergelder beantragen. Vorschriften zur Energieeffizienz musst du aufgrund des Gebäudeenergiegesetzes bei jedem Neubau-Wohnhaus erfüllen. Beim KfW-Effizienzhaus sind die Kriterien aber strenger. Baust du etwa ein Haus mit dem KfW-Standard 55, darf es nur 55 Prozent der Primärenergie verbrauchen, den das Referenzgebäude aus dem Gebäudeenergiegesetz benötigen würde.

Niedrigenergiehäuser: unklar definiert

Der Begriff Niedrigenergiehaus bezeichnet keinen klar definierten Energiestandard für ein Haus. Grundsätzlich ist gemeint, dass der Energieverbrauch des Hauses deutlich geringer ist als der Standard. Erreicht werden kann das beispielsweise durch modernste Heizungsarten und eine hervorragende Wärmedämmung. Im konkreten Fall wirst du aber genau hinsehen müssen, warum ein Bauprojekt oder ein fertiges Haus als Niedrigenergiehaus bezeichnet wird.

Nullenergiehäuser: ausgeglichene Bilanz

Ein Nullenergiehaus verbraucht nicht nur Energie. Es produziert auch welche, beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Hier hast du im Prinzip zwei Schalthebel, um eine ausgeglichene Energiebilanz zu erreichen. Wie beim Niedrigenergiehaus kannst du den Energieverbrauch durch eine effiziente Heizanlage, eine exzellente Wärmedämmung und eine Wärmerückgewinnung im Haus reduzieren. Zugleich kannst du aber auch den Energie-Output deines Hauses für eine Jahresenergiebilanz von plus/minus Null erhöhen.

Plusenergiehäuser: mehr produziert als verbraucht

Wie Nullenergie- sind Plusenergiehäuser sowohl Energieverbraucher als auch Energieproduzenten. Allerdings ist das Plusenergiehaus eventuell durch besonders energieeffiziente Bauteile, zu denen eine Thermobodenplatte gehören kann, noch sparsamer im Energieverbrauch und/oder produziert noch mehr Energie, sodass bei der jährlichen Energiebilanz am Ende ein Plus herausspringt.

Passivhäuser: Heizung? Unnötig!

Als Passivhaus gelten Häuser, die selbst im Winter aufgrund ihrer Bauweise nicht oder kaum durch eine Heizanlage erwärmt werden müssen. Es handelt sich beim Passivhaus um ein Konzept des Hausbaus, das bisweilen fälschlicherweise für eine eingetragene Marke gehalten wird. Da es keine ist, musst du aufpassen, wie energieeffizient das jeweilige als Passivhaus bezeichnete Haus tatsächlich ist. Allerdings kann man Passivhäuser vom Passivhaus Institut (PHI) zertifizieren lassen. Dann müssen sie vorgegebene Kriterien erfüllen.

Und dann wären da noch: schlüsselfertige Häuser

Diese Haustypen beinhalten keine Aussage zur Energieeffizienz. Wird ein Haus schlüsselfertig gebaut, erhältst du am Ende den Schlüssel und kannst einziehen. Fertig. Das ist für dich natürlich besonders komfortabel. Solch einen Komfort musst du aber in der Regel auch teurer bezahlen als ein Haus, bei dem dir Baupartner am Ende noch Abschlussarbeiten überlassen.

 

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Haustypen

Welche Grundarten von Häusern gibt es und was sind ihre Besonderheiten?

Häuser kannst du einerseits anhand der Haushalte unterscheiden, für die sie konzipiert sind (z.B. Einfamilienhaus). Du kannst Häuser zudem anhand der Bauweise (z.B. Massivhaus), der bevorzugt eingesetzten Materialien (z.B. Holzhaus), des Baustils (z.B. Stadtvilla) und der Energieeffizienz (z.B. KfW-Haus) unterscheiden. Besonderheiten haben sie – je nach Haustyp – in Bereichen wie Komfort für die Bauherren, Ökobilanz und Arbeitsaufwand von Baufirmen.

Welcher Haustyp passt zu mir?

Wenn du weitgehend selbstständig über Architektur und Raumaufteilung deiner Immobilie entscheiden möchtest, sind klassische Einfamilienhäuser erste Wahl. Mehrfamilienhäuser können interessant für gemeinschaftliche Wohnprojekte sein. Du legst Wert auf eine gute Ökobilanz? Dann entscheide dich für Energiesparhäuser oder für bestimmte nachhaltige Materialien wie beim Holzhaus.

Für den Bau welcher Haustypen bekomme ich Fördergelder?

Fördergelder erhältst du besonders oft für sehr energieeffiziente Häuser, etwa für die KfW-Häuser. Allerdings vergeben beispielsweise die Landesbanken auch Fördermittel für andere Eigenheimprojekte. Sich über Förderungen zu informieren, zahlt sich fast immer aus.

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