Thema Fußbodenheizung – Einbausysteme und Empfehlungen

Ob beim Neubau oder im Rahmen einer Renovierung, wer Hausbesitzer wird, stellt sich früher oder später die Frage des gewünschten Heizsystems. Die Fußbodenheizung gehört zu den Flächenheizungen. Hier erklären wir dir alle Vor- und Nachteile dieser Heizvariante sowie die verschiedenen Funktionen und Einbautechniken.

Grundlegende Vor- und Nachteile einer flächendeckenden Heizung im Boden

Wie alle Heizsysteme hat auch eine Bodenheizung gewisse Vor- und Nachteile. Hier listen wir dir die wichtigsten Aspekte auf:

Vorteile

  • Energieersparnis durch geringe Vorlauftemperatur
  • angenehmes Raumklima durch gleichmäßige Wärmeverteilung
  • freie Raumgestaltung
  • weniger Staubablagerungen

Nachteile

  • zeitliche Verzögerung bei Temperatureinstellungen
  • nicht alle Bodenbeläge eignen sich
  • teure und aufwendige Sanierung

 

Eine Heizung im Boden bringt viele Vorteile mit sich. Im Gegensatz zu klassischen Heizkörpern reicht ganz nach Bodenbelag und dessen Wärmedurchlasswiderstand eine Wassertemperatur (Vorlauftemperatur) von 30 bis 40 Grad in den Heizschlangen aus, um ein komfortables Raumklima zu erzeugen. Die Wärme wird flächendeckend und gleichmäßig im Raum verteilt und direkt über die Fußsohlen an die Bewohner weitergegeben. Dadurch werden einerseits die Heizkosten bis zu 15 Prozent gesenkt, und andererseits entsteht ein besonders behagliches Wärmegefühl. Gerade für Familien mit kleinen Kindern, die oft am Boden spielen, ist eine Fußbodenheizung ideal. Und auch bei der Badezimmer-Planung denken viele Menschen über eine Bodenheizung nach. Denn im Winter auf kalten Fliesen durchs Bad zu laufen, ist für niemanden angenehm. Dadurch, dass keine sperrigen Heizkörper installiert werden müssen, ist zudem eine freie Raumgestaltung gewährleistet. Darüber hinaus sind Räume mit Bodenheizung absolut putzfreundlich, da Staubablagerungen am Boden natürlich einfacher zu entfernen sind als auf und hinter klassischen Heizkörpern. Deshalb ist die Fußbodenheizung auch für Allergiker zu empfehlen.

Neben diesen zahlreichen Pluspunkten hat eine Bodenheizung allerdings auch einige Nachteile, die zwar nicht überwiegen, aber dennoch in Betracht gezogen werden sollten, bevor du dich für ein Heizsystem entscheidest. Zum einen braucht eine Bodenheizung etwas länger als andere Heizungsarten, bevor sie auf Temperatureinstellungen reagiert. Zum anderen sind nicht alle Bodenbeläge mit einer Fußbodenheizung kompatibel, was deine Einrichtungsfreiheit ein wenig einschränkt. Der größte Nachteil bei Fußbodenheizungen ist die Tatsache, dass die Heizrohre nur schwer zugänglich sind. Bei anfallenden Reparaturen der Heizschlangen muss der Bodenbelag und in vielen Fällen auch der Estrich entfernt werden, um die Panne zu beheben. Dies nimmt viel Zeit in Anspruch und verursacht in der Regel hohe Kosten, da man in diesem Fall nicht einfach einen ausgedienten Heizkörper oder leckende Heizungsrohre austauschen lassen kann. Deshalb ist eine regelmäßige Wartung durch den Fachmann unentbehrlich.

Zum technischen Aufbau der Heizung – Fußbodenheizung mit und ohne Estrich

Aufbau der Heizung

Die Fußbodenheizung folgt im Aufbau grundsätzlich einem Schema aus mehreren Schichten.

  • Zunächst wird auf den Untergrund des Bodens eine Wärmeisolierung geklebt.
  • Darüber werden die Heizschlangen in Schlingenform oder im Schneckensystem im Estrich oder auf wärmespeichernden Trockenplatten angebracht.
  • Zuletzt wird der Bodenbelag darüber verklebt.

Eine optimale, kostengünstige Wärmeverteilung gelingt problemlos über einen klassischen Estrichboden, da dieser gleichzeitig als effektiver Wärmespeicher fungiert. Beim Neubau mit einer Fußbodenheizung wird daher meist das ‚Nasssystem‘ mit Estrichverwendet. Zur Renovierung greift man aber oft auf sogenannte ‚Trockensysteme‘ mit wärmespeichernden Platten zurück, da diese eine geringere Aufbauhöhe in Anspruch nehmen. Näheres dazu erfährst du im folgenden Abschnitt.

Starte jetzt dein Traumprojekt!

Einbau der Fußbodenheizung als Nass- oder Trockensystem? Elektrische Heizmatten oder Warmwasser-Heizschlingen? Welche Fußbodenheizung eignet sich am besten?

Wie bereits angesprochen, gibt es bei der Fußbodenheizung verschiedene Verlegungsarten sowie verschiedene Heizsysteme. So kannst du einerseits zwischen Nass- und Trockenverlegesystem und anderseits zwischen Warmwasser- und Elektro-Bodenheizungwählen. Hier die wichtigsten Unterschiede im Vergleich:

Nasssystem versus Trockensystem

Ob du dich für ein Nass- oder Trockensystem entscheidest, hängt hauptsächlich davon ab, wieviel Aufbauhöhe dir zur Verfügung steht. Beim Neubau inklusive Fußbodenheizung ist ein Nasssystem wärmstens zu empfehlen. Die wesentlichen Vorteile entnimmst du der Tabelle.

Art Nasssystem Trockensystem
Material- und Einbaukosten (+) (++)
Wärmeverteilung (++) (+)
Aufbauhöhe (++) (++)
Belastungsfähigkeit (++) (++)
Verzögerung Temperatureinstellung (++) (++)

Steht dir die nötige Aufbauhöhe für ein Nasssystem zur Verfügung, ist diese Verlegungsart bei Weitem die beste Lösung, denn erstens sind die Material- und Einbaukosten geringer, zweitens verteilt sich die Wärme besser, da die Heizungsrohre komplett vom Estrich umschlossen sind, und drittens ist ein Nasssystem belastungsfähiger. Schwere Beläge oder Möbel können deiner Fußbodenheizung kaum etwas anhaben. Ein Trockensystem lohnt sich deshalb eigentlich nur bei der Renovierung, da es sich auch bei relativ geringer Aufbauhöhe installieren lässt. Ein kleiner zusätzlicher Pluspunkt ist die Tatsache, dass ein Trockensystemetwas schneller auf Temperaturänderungen reagiert als ein Nasssystem.

Heizwasser oder lieber Elektro?

Eine Elektro-Fußbodenheizung wird in den seltensten Fällen im ganzen Haus verbaut, da sie im Vergleich zum Heizwasser-System relativ viel Strom verbraucht, auch wenn die Material- und Einbaukosten deutlich geringer ausfallen. Sie stellt allerdings eine sehr gute Lösung bei der Renovierung von einzelnen Räumen dar, in welchen der nachträgliche Einbau eines Heizwassersystems nur schwer realisierbar ist. Eine elektrische Fußbodenheizung kann über oder unter dem Estrich installiert werden und nimmt nur eine sehr geringe Aufbauhöhe in Anspruch. Ein klarer Vorteil gegenüber Warmwasser-Bodenheizungen ist die hohe Reaktivität bei gewünschten Temperaturänderungen. Wenn du also besonders schnell warme Füße im Badezimmer haben möchtest, ist eine Elektroheizung ein unbestreitbares Plus. Außerdem benötigen elektrische Heizsysteme keine regelmäßige Wartung.

 

Teppich, Fliesen, Stein, Laminat oder Parkett? Welcher Bodenbelag ist optimal?

Damit die Heizung im Boden den Raum auch optimal wärmen kann, sollten Oberbeläge gewählt werden, welche einen relativ geringen Wärmedurchlasswiderstand aufweisen. Heutzutage findet man viele verschiedene Bodenbeläge, die vom Hersteller als ‚für Fußbodenheizung geeignet‘ ausgezeichnet sind. Darunter fallen sogar Teppiche und Korkböden. In der Regel empfiehlt man aber eher Laminat, Parkett, Stein- oder Fliesenböden. Den niedrigsten Wärmedurchlasswiderstand haben Fliesen und Naturstein. Außerdem speichern letztere die Wärme und geben diese auch dann noch an den Raum weiter, wenn die Heizung bereits ausgeschaltet wurde.

Fußbodenheizung beim Neubau und durch Nachrüsten – Energieeffizienz und Kosten

Um die Kosten beim Einbau der Fußbodenheizung so gering wie möglich zu halten und von der größtmöglichen Energieeffizienz zu profitieren, ist es mit Sicherheit ideal, eine Fußbodenheizung gleich beim Neubau mit einer ausreichenden Wärmedämmung zu kombinieren. Du solltest bei deinem Bauprojekt ebenfalls an eine effiziente Wärmerückgewinnung im Haus denken. Natürlich kannst du auch in Altbauten später noch nachrüsten. Allerdings fallen solche Renovierungsarbeiten meist teurer aus, und du musst dich oft für ein Heizmodell mit geringerer Aufbauhöhe entscheiden, was somit deine Wahlmöglichkeiten verringert. Ob sich das Nachrüsten mit einer Fußbodenheizung in Sachen Energieeffizienz in deinem Altbau wirklich lohnt, solltest du deshalb immer mit einem Fachmann klären. Auf unserem Internetportal Hauszeit findest du kompetente Handwerker und Dienstleister, die dich diesbezüglich professionell beraten können.

 

 

Sanierung und Instandhaltung einer Bodenheizung

Kommt es zu Verstopfungen oder einer Korrosion der Heizungsrohre, wird eine teure Sanierung fällig. Damit es erst gar nicht dazu kommt, kannst du deine Bodenheizung in regelmäßigen Abständen vom Fachmann warten lassen. Spätestens dann, wenn die Heizleistung in einem Raum nachlässt, solltest du einen Heizungsspezialisten mit der Wartung beauftragen. Verzichte besser auf eigene Wartungsversuche, weil du sonst Gefahr läufst, deine Heizung langfristig zu beschädigen. Der Profi führt bei der Wartung eine fachgerechte Entlüftung aus und spült den gesamten Heizkreislauf durch. Somit werden spätere Komplikationen vermieden. Darüber hinaus kann der Fachmann einen hydraulischen Abgleich vornehmen, wobei er die nötige Heizleistung für alle Räume ermittelt und die Fußbodenheizung dementsprechend einstellt. Dies optimiert die Wärmeeffizienz und spart Energie.

FAQs – häufig gestellte Fragen zu Fußbodenheizungen

1. Für wen eignet sich eine Fußbodenheizung?

Eine Bodenheizung eignet sich für alle Hausbesitzer, die Energieersparnis mit wohltuender, gleichmäßiger Wärme kombinieren möchten.

2. Wie sollten die Heizestriche verlegt werden?

Warmwasser-Bodenheizungen werden mithilfe von Estrichen verlegt. Die Heizschlangen werden in Schlingen- oder Schneckenform gleichmäßig auf dem abisolierten Boden installiert und in den Estrich gegossen. Oder sie liegen auf Trockenestrichplatten.

3. Was ist der Unterschied zwischen Nass- und Trockensystemen?

Unter einem Nasssystem versteht man in den feuchten Estrich eingebettete Heizungsrohre, während die Heizschlangen bei Trockensystemen auf kompakten Trockenestrichplatten aufliegen.

4. Welche Oberbeläge sind gut, welche eher nicht gut geeignet?

Die besten Oberbeläge für eine Heizung im Boden sind Fliesen und Naturstein. Vermeide dicke Teppiche und Mehrschichtparkett, denn durch sie dringt die Wärme nicht so gut durch. Dadurch wird das Heizen ineffizienter.

5. Worauf muss bei der Installation bei Altbausanierungen geachtet werden?

Insbesondere sollte bei der Installation auf ausreichende Wärmedämmung und die nötige Aufbauhöhe geachtet werden. Wenn eine Bodenheizung eingebaut wird, verringert sich natürlich die Distanz zur Decke um die Höhe der Fußbodenheizung.

Der erste Schritt zu
Deinem Traumhaus.