Heizungsarten im Vergleich – So findest du die richtige Heizung

Welche Heizung ist für welchen Bedarf die beste? Wie kann ich gut und günstig das Haus heizen? Welche Heizungssysteme gibt es? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns im nachfolgenden Ratgeber. Wir stellen dir kurz und kompakt die unterschiedlichen Möglichkeiten der Hausheizung vor, beleuchten Vorteile und Nachteile und versorgen dich so mit den wichtigsten Informationen zum Thema Heizung beim Hausbau oder der Sanierung deiner vier Wände.

Heizungsarten im Überblick

Bei der näheren Betrachtung des Themas lässt sich zwischen drei typischen Arten der Hausheizung unterscheiden:

  • Externe Beheizung beispielsweise durch Fernwärme
  • Zentralheizung für alle Wohneinheiten im Haus
  • Dezentrale Heizung als Etagenheizung

In einem engen Zusammenhang zum bevorzugten Heizsystem steht der Haustyp, beispielsweise Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus, Neubau oder Bestandbau. Auch die eingesetzten Energiequellen lassen sich in Gruppen unterteilen. Besonders häufig eingesetzt werden fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle. Eine weitere Brennstoffgruppe sind nachwachsende Rohstoffe wie Holz, auch in der Form von Pellets, Schnitzel oder Holzbriketts. Ergänzend dazu sind auch noch elektrische Heizsysteme auf dem Markt, die mit Elektroenergie aus unterschiedlicher Herkunft betrieben werden. Möglichkeiten des Heizens mit Solarthermie und anderen erneuerbaren Energien ergänzen die bekannten Heizsysteme oder lösen diese vollständig ab.

In einer detaillierteren Aufstellung dominieren bei den Heizungssystemen derzeit:

  • Gasheizung
  • Ölheizung
  • Holzheizung
  • Kohleheizung
  • Elektroheizung
  • Heizung mit Wärmepumpe
  • Heizsysteme mit erneuerbaren Energien

Die meisten Heizungsarten lassen sich auch mit Möglichkeiten der Solarthermie und Photovoltaik ergänzen. Hybride Heizsystemenehmen an Bedeutung zu, nicht zuletzt wegen der Förderungen durch Bund und Länder. Moderne Brennstoffzellenheizungen und Blockheizkraftwerke erzeugen Strom und Wärme in einem Prozess und überzeugen durch Effizienz und ökologische Aspekte.

Die aktuelle Marktentwicklung zeigt, dass die Gasheizung mit Brennwerttherme zunehmend Marktanteile gegenüber der Ölheizung gewinnt. Die Holzheizung entwickelt sich besonders im ländlichen Raum als Alternative zur Kohleheizung, die kaum noch Marktanteile aufweist. Moderne Systeme wie Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellenheizungen, Wärmepumpen oder Hybridheizungen gewinnen deutlich an Bedeutung auf dem Markt, setzen sich aber wegen der hohen Anschaffungskosten nur langsam durch. Während sich im Bestandsbau vor allem die Gasbrennwerttechnik durchsetzt, gewinnt die Heizung mit Wärmepumpe, nicht zuletzt wegen der der Möglichkeit zur Wärmerückgewinnung, bevorzugt im Neubau Marktanteile um die 50 Prozent. Entscheidend für die Trends in der Marktentwicklung zeigen sich die unterschiedlichen Förderkulissen, bei denen beispielsweise für Heiztechnik mit erneuerbaren Energien 30 bis 45 Prozent der Kosten seit 2020 förderungsfähig sind.

Heizungssysteme im Detail betrachtet

Die Gasheizung – Effizient und sicher

Die Gasheizung ist das in Deutschland am weitesten verbreitete Heizsystem und wird zu knapp 50 Prozent zur Gebäudeheizung eingesetzt. Gasheizgeräte können mit wenig Platzbedarf sowohl als Zentralheizung mit oder ohne Warmwassererzeugung aber auch als Etagenheizung mit oder ohne Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Die Wärmeerzeugung entsteht durch das Verbrennen von Gas mittels Brenner im Brennraum. Dadurch wird das im Gerät zirkulierende Wasser erwärmt und anschließend an die Heizflächen verteilt. Besonders wirtschaftlich arbeiten Gasbrennwertgeräte, die mit einer guten Effizienz kostengünstig betrieben werden können. Bei vorhandener Gasleitung ist der Betrieb mit Erdgas günstiger und umweltfreundlicher, als der Einsatz von Flüssiggas. Die Anschaffungskosten sind moderat, der Betrieb einer Gasheizung gilt als zuverlässig und sicher. Für mehr Nachhaltigkeit sorgt die Kombination mit Solarthermie und/oder Photovoltaik. Biogas kann eine Alternative zum fossilen Erdgas oder zu Flüssiggas sein. Nachteilig können die wenig vorhersehbaren Gaspreise sein und der Fakt, dass Erdgas als fossiler Energieträger gilt. Auch die Abhängigkeit der Gasversorgung vom Ausland wird oftmals aufgrund mangelnder Versorgungssicherheit als Nachteil gesehen.

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Die Ölheizung – Klassiker mit begrenztem Entwicklungspotential

Die Ölheizung ist ein echter Klassiker bei der Beheizung von Wohngebäuden. Ähnlich wie bei der Gasheizung beruht das Wirkprinzip auf der Verbrennung fossiler Rohstoffe – hier Heizöl. Die Verbrennungswärme wird über Wärmetauscher in den Heizkreislauf gebracht oder zur Warmwassererzeugung genutzt. Aus ökologischer Sicht gerät die Ölheizung zunehmend unter Druck, alte Ölheizkessel ohne Brennwerttechnik müssen ausgetauscht werden. Ab 2026 können auch Öl-Brennwertheizungen nur noch in der Kombination mit Heizsystemen mit erneuerbaren Energien, beispielsweise Solarthermie, neu eingebaut werden. Eine Ölheizung eignet sich als Zentralheizung für Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser oder kleinere Gewerbeobjekte. Die Anschaffungskosten für eine Öl-Brennwertheizung sind als moderat einzustufen. Nachteilig ist neben der Ökobilanz die Notwendigkeit der Bereitstellung eines zusätzlichen Raumes als Heizöllager. Die Bevorratung mit Heizöl gibt aber auch die Chance, günstige Preise am Heizölmarkt abzuwarten, wenngleich perspektivisch mit steigenden Heizölpreisen zu rechnen ist.

Die Brennstoffzellenheizung – Hoch effizient mit Einschränkungen

Die Brennstoffzellenheizung gehört ohne Frage zu den modernsten und effizientesten Heizungssystemen. Die Wirkungsweise beruht auf einer so genannten kalten Verbrennung, bei der dem Energieträger Wasserstoffionen entzogen und in einem chemischen Prozess mit Sauerstoff reagieren. So entstehen Elektroenergie und Wärme in einem Prozess. Als Energieträger werden Erdgas und Flüssiggas eingesetzt. Als „Verbrennungsprodukt“ bleibt lediglich Wasser übrig. Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent ist die Brennstoffzellenheizung äußerst effizient. Zu beachten ist, dass Wärmegewinnung und Stromerzeugung in einem Prozess erfolgen, so dass die Brennstoffzellenheizung nur dann effektiv arbeiten kann, wenn Wärme zu jeder Zeit abgenommen oder auch in Pufferspeichern zwischengespeichert wird. Für Niedrigenergiehäuser oder Nullenergiehäuser ist ein solches Heizsystementsprechend eher weniger geeignet. Vorteilhaft erweist sich die prozessgleiche Erzeugung von Strom, was sich positiv auf die Rentabilität der Brennstoffzellenheizung auswirkt. Eingesetzt wird die Brennstoffzellenheizung sinnvoll in größeren Einfamilienhäusern mit hohem Wärmebedarf, in Mehrfamilienhäusern und im Kleingewerbe. Die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten lassen sich mit staatlichen Förderprogrammen bis zu 40 Prozent attraktiver gestalten.

Das Blockheizkraftwerk – Bewährte Effizienz mit wahlweisem Energieträger

Der ältere Bruder der Brennstoffzellenheizung ist das Blockheizkraftwerk (BHKW). Das große Vorbild für ein BHKW sind die Heizkraftwerke, in denen durch Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Elektroenergie als auch Heizwärme, hier als Fernwärme, produziert werden. Auch ein Blockheizkraftwerk erzeugt Strom und Wärme gleichzeitig. Als Wirkprinzip wird beschrieben, dass ein Verbrennungsmotor einen Generator antreibt, der Strom erzeugt. Die Abgaswärme und Prozesswärme wird zu Heizzwecken und zur Warmwasserbereitung eingesetzt. Als Energieträger für den Verbrennungsmotor kommen unterschiedliche Rohstoffe infrage, beispielsweise Heizöl, Diesel, Erdgas, Flüssiggas, Biogas, Holz-Pellets oder auch Methanol. Entsprechend flexibel kann nach örtlicher Verfügbarkeit die Entscheidung für einen bevorzugten Energieträger getroffen werden. Der Gesamtwirkungsgrad eines Blockheizkraftwerkes liegt bei 90 Prozent. Eingesetzt werden kann ein solches Heizsystem sowohl in Einfamilien-., als auch in Mehrfamilienhäusern. Eine Kombination mit Solarthermie oder Photovoltaik ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die Anschaffungskosten bewegen sich in einem Bereich ab 15.000 Euro, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist immer in Abhängigkeit von der Leistung, der Einsparung an Elektroenergie, an den Rohstoffpreisen und der Effizienz in der Nutzung zu ermitteln.

Die Elektroheizung – Flexibel und umstritten

Die Elektroheizung beruht auf dem Wirkprinzip des Heizwiderstandes. Dabei werden spezielle elektrische Leiter mit Elektroenergie zum Erhitzen gebracht, die dann die entstehende Wärme an die Umgebung abgeben. Bekannt sind Elektroheizungen in Form von elektrischen Heizlüftern, Ölradiatoren, Heizplatten, Nachtspeicheröfen oder Infrarotstrahlern. Generell umstritten ist, ob der Einsatz von Elektroenergie zum Heizen überhaupt sinnvoll, effizient und effektiv ist. Gerade bei steigenden Preisen für Elektroenergie gewinnen hier die Skeptiker an Gehör. Dennoch kann eine Elektroheizung zumindest punktuell eine sinnhafte Lösung sein. Beispielsweise dann, wenn andere Heizsysteme aufgrund eines übergroßen Installationsaufwandes oder zuvor erforderlicher umfangreicher Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen die kurzfristig preiswertere Lösung bleibt. Das trifft beispielsweise für Gebäude zu, die aufgrund ihres baulichen Zustandes und der Entfernung zu Versorgungsleitungen nur mit großem Aufwand mit anderen Heizsystemen zu versorgen wären. Auch für die Beheizung von kleineren Einzelräumen, wenig oder nur zeitweise genutzten Immobilien oder als Übergangsheizung an wenigen Tagen im Jahr kann die Elektroheizung eine gute Lösung sein. Die Anschaffungskosten sind gering, der Installationsaufwand niedrig. Allerdings sind die Betriebskosten vergleichsweise hoch. Bei vorhandener eigener Photovoltaik mit ausreichender Speicherkapazität kann aber auch der Betrieb effizienter Elektroheizungen durchaus eine akzeptable Lösung sein. Eine Warmwassererzeugung beispielsweise mit elektrischem Durchlauferhitzer ist teuer und sollte die Ausnahmelösung sein.

Solarthermie und Photovoltaik – Ökologisches Heizen mit Einschränkungen

Solarthermie und Photovoltaik sind längst keine Schlagworte mehr, sondern gelebtes Umweltbewusstsein. Und so gewinnen Photovoltaik und Solarthermie auch im Bereich der Hausheizung zunehmend mehr an Akzeptanz und Marktanteilen. Wer seinen eigenen Strom mit Photovoltaik gewinnt, kann damit auch heizen. Das bedeutet nicht zwingend den Einsatz wenig effizienter Elektroheizungen, sondern kann auch die Stromversorgung für ein anderes Heizsystem sein. Klarer stellt sich die Situation bei der Solarthermie dar. Schon seit vielen Jahren wird mit der Technik der Solarthermie die Warmwasserversorgung umgesetzt oder zumindest unterstützt. Eine solche Unterstützung ist auch für andere Heizsysteme, insbesondere in der wärmeren Jahreszeit möglich. Wenngleich besonders im Winter eine Alleinheizung mit Solarthermie lediglich in Niedrigenergie- oder Nullenergiehäusern sinnvoll erscheint, kann diese Heizungsform jedoch immer kombiniert mit Brennwertheizungen und anderen modernen Systemen eingesetzt werden. Eine gute Dämmung der Immobilie ist dabei genauso wichtig wie die richtige Berechnung der Größe der Kollektorflächen. In der Folge steigen Effizienz und Umweltfreundlichkeit der Heizungen und entlasten zugleich den Geldbeutel. Mit weiterer Marktdurchdringung werden Photovoltaik und Solarthermie immer günstiger, so dass beide Technologien mittlerweile im mittleren Preisumfeld zu verorten sind.

Fernwärme – Komfortable Wärme ohne eigene Heizungsanlage

Fernwärme ist eine Heizungsart, die bevorzugt in den großen Ballungsgebieten, darüber hinaus in der Nähe von Heizkraftwerken angeboten wird. Große Heizkraftwerke erzeugen neben Elektroenergie auch Mengen an Wärme, die über zumeist erdverlegte Leitungen an die angeschlossenen Häuser weitergeleitet wird. Damit entfällt für die angeschlossenen Immobilien die Errichtung eigener Heizsysteme. Lediglich ein Hausanschluss und eine Übergabestation mit Wärmetauscher werden benötigt. Die Infrastruktur selbst wird vom Fernwärme-Versorger zur Verfügung gestellt. Da die Fernwärme von Kraftwerken kommt, die die Energieversorgung sichern, besteht eine hohe Versorgungssicherheit. Die Preise dafür schwanken regional und setzen sich aus Arbeitspreis und Grundpreis zusammen. Der Preis für die vom Versorger bezogenen Energieträger schlägt sich auf die Höhe der Heizpreise ebenfalls nieder. Während sich der Arbeitspreis durch bewusstes Heizverhalten beeinflussen lässt, ist der Grundpreis nicht beeinflussbar. Zumeist wird Fernwärme an größere Mehrparteienhäuser geliefert, generell können aber auch kleinere Immobilien damit versorgt werden, sofern das Fernwärmenetz entsprechend ausgebaut ist. Im Sinne der Umweltbilanz ist Fernwärme als ökologisch sinnvoll zu verstehen, da bei den Verbrauchern selbst keine Emissionen entstehen und die Wärme quasi als Begleitprodukt der Stromerzeugung resultiert. Ein Umstieg auf Fernwärme lohnt sich trotz der niedrigen Anschaffungskosten nur dann, wenn die Heizlast eines Gebäudes nicht zu niedrig ist und entsprechend viel Wärme abgenommen wird.

Schwerkraftheizung – Wärmeverteilung im Haus ohne Pumpe

Eine Schwerkraftheizung ist kein Heizungssystem, sondern vielmehr eine Variante der physikalischen Verteilung der Heizleistung im Haus. Der Betrieb einer Schwerkraftheizung erfordert keine Umwälzpumpe. Die Verteilung des Wassers im Heizkreislauf folgt dem Prinzip der unterschiedlichen Dichte von Wasser je nach Temperatur. Das erwärmte Wasser im Vorlauf hat eine geringere Dichte als das kältere Wasser im Rücklauf. Entsprechend steigt das warme Wasser nach oben, das kalte Wasser sinkt nach unten. Dadurch entsteht die Zirkulation im Heizkreislauf. Um die Stabilität des Systems zu sichern, sind relativ große Rohrquerschnitte und voluminöse Heizkörper erforderlich, allerdings wird keine Doppelrohrverlegung im Heizkreislauf nötig sein. Wichtig ist, dass sich der Heizkessel am niedrigsten Punkt der Anlage befindet. Eine Dachbodenaufstellung ist deshalb nicht möglich. Vorteil ist, dass für den Betrieb einer Schwerlastheizung mit Holz- oder Kohlebefeuerung keinerlei elektrische Energie erforderlich ist, sofern der Kessel selbst nicht elektrisch gesteuert wird. Allerdings überwiegen die Nachteile im Komfort und im hohen Materialaufwand wegen der großen Nennweiten der Rohre deutlich die Vorteile durch die Einsparung von Pumpen und Folgekosten. Bevorzugt eingesetzt wurden Schwerkraftheizungen in Ein-und Mehrfamilienhäusern. Heute sind Schwerkraftheizungen nur noch selten verbaut und werden kaum noch installiert.

Die Warmluftheizung – Historisches Heizsystem mit Zukunftspotential

Die Warmluftheizung kann historisch auf eine lange Geschichte verweisen. Bereits im frühen Bau von Burgen und Schlössern wurden Heizungen eingebaut, die sich des Prinzips der Warmluftheizung bedienten. Die Warmluftheizung folgt dem Prinzip der Schwerkraft, nach dem erwärmte Luft nach oben aufsteigt und kältere Luftschichten nach unten absinken. Entsprechend gibt eine Wärmequelle warme Luft ab, die beispielsweise durch spezielle Schächte auch in andere Räume geleitet werden kann. Vorteile dieses Prinzips ergeben sich daraus, dass keine zusätzlichen Heizkörper erforderlich sind und entsprechend der Installationsaufwand und Wartungsaufwand niedrig gehalten werden kann. Darüber hinaus überzeugt die Warmluftheizung je nach eingesetztem Energieträger mit einer guten Effizienz, da vergleichsweise wenig Energie auch zum Beheizen größerer Gebäude erforderlich ist. Moderne Warmluftheizungen lassen sich gezielt steuern, so dass die Frischluftzufuhr und Wärmeabgabe bedarfsgerecht gesteuert werden kann. Nachteilig sind eine relativ hohe Staubverwirbelung, die Übertragung von Geräuschen und Gerüchen aus anderen Gebäudeteilen und die Möglichkeit einer schnell absinkenden relativen Luftfeuchte. Der Einbau einer Warmluftheizung erscheint insbesondere bei Neubauten sinnvoll, da hier bereits in der Planungsphase und frühen Bauphase die erforderlichen Kanäle für die Warmluftführung eingeplant und eingebaut werden können. Entscheidend für die Effizienz ist schlussendlich, welche Energieträger zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden. Eine Unterstützung der Zirkulation durch Ventilatoren ist in vielen Fällen sinnvoll.

Kohleheizung – Heizungsart mit Verfallsdatum

Kohleheizungen sind die Auslaufmodelle der Heizungsarten. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe, hier insbesondere Braunkohle, Koks und Steinkohle, führt zu hohen Belastungen durch Verbrennungsrückstände und einen hohen Aufwand in der Gewinnung der Energieträger. In der Bundesrepublik Deutschland ist das Ende der Kohleförderung bereits beschlossene Sache, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, wie lange diese Energieträger noch zur Verfügung stehen. Entsprechend geht der Anteil von Kohleheizungen mittels Einzelöfen oder Zentralheizungen weiter zurück. Nur in Einzelfällen, wenn eine andere Beheizung von Gebäuden nicht möglich ist, kann die Kohleheizung noch eine Berechtigung haben. Das jedoch sollte die Ausnahme sein. Spezielle Filtersysteme sind in den meisten Fällen gesetzlich vorgeschrieben. Das verteuert die Errichtung von Kohlefeuerstätten, die ansonsten eher preiswert aber wenig nachhaltig sind.

Die Wärmepumpe – Heizenergie aus der Umwelt

Die Wärmepumpe gehört zu den modernen und hoch effizienten Heizungssystemen. Aus der Umwelt wird thermische Energie bezogen, die für die Haus Heizung eingesetzt werden kann. Ohne Verbrennung wird Wärme erzeugt. Das Funktionsprinzip entspricht in etwa dem eines Kühlschrankes, eben nur umgekehrt. Als Energieträger werden Luft, Erdwärme oder das Grundwasser eingesetzt. Damit arbeitet die Wärmepumpe äußerst effektiv und umweltfreundlich, da praktisch keine Verbrennungsrückstände anfallen. Für den Betrieb der Wärmepumpe ist Elektroenergie erforderlich, allerdings in einem nur sehr geringen Anteil. Geeignet ist die Wärmepumpe sowohl für den Neubau als auch für den Bestandsbau. Wenn du dich dazu entschließt einen Pool im Garten zu bauen, kann auch die Beheizung des Pools damit gesichert werden. Als zentrale Heizungsanlage versorgt die Wärmepumpe sowohl Heizflächen als auch die Warmwasserbereitung mit der benötigten Heizenergie. Bei der Verwendung von Außenluft als Energieträger ist zu beachten, dass das System bis zu etwa 5° Celsius effektiv arbeitet, darunter empfiehlt sich eine Zusatzheizung.

Holzheizung – Heizen mit nachwachsenden Rohstoffen

In der Abgrenzung zum Kamin oder Holzofen verstehen wir die moderne Holzheizung als ein Heizsystem, das für die Beheizung ganzer Häuser eingesetzt werden kann. Besonders als Zentralheizung in Ein- und Mehrfamilienhäusern mit Warmwasserbereitungüberzeugt die moderne Holzheizung mit einem hohen Wirkungsgrad und entsprechend guter Effizienz. Als Brennstoff eingesetzt werden bevorzugt Holz-Pellets oder Hackschnitzel. Eine Sonderform der Holzheizung ist der Holzvergaser, der mit dem Rohstoff Holz besonders effizient und komfortabel betrieben werden kann. Moderne Holzheizungen verfügen über eine automatische Beschickung, so dass nur wenig Aufwand mit dem Betrieb der Holzheizung verbunden ist. Der nachwachsende Rohstoff Holz kann regional bezogen werden, was die Umweltfreundlichkeit dieser Heizungssysteme weiter stützt. Nachteilig ist die Lagerung der Pellets, da dafür zusätzlicher Raum erforderlich ist. Zum Austausch einer Ölheizung oder Kohleheizung eignet sich die Holzheizung besonders gut, da hier die erforderlichen Lagerungskapazitäten ohnehin schon vorhanden sind. Auch im Neubau wird die Holzheizung gern eingesetzt. Die Anschaffungs- und Betriebskosten werden als moderat eingeschätzt.

Die Hybridheizung – Effizient und zuverlässig

Als Hybridheizung werden alle kombinierten Heizungssysteme bezeichnet, die über mindestens zwei, unabhängig voneinander funktionierende Heizungsarten verfügen. Mindestens eine davon muss mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Beispiele sind die Kombination von Ölheizung und Solarthermie oder die Ergänzung einer Festbrennstoffheizung mit einem System, das mit erneuerbaren Energien ergänzt wird. Der Vorteil einer Hybridheizung liegt nicht nur im umweltfreundlich energieeffizienten Betrieb, sondern auch in der optimalen Ergänzung der Systeme entsprechend ihrer Wirksamkeit. So bietet beispielsweise eine Gasheizung die perfekte Ergänzung zu einer Luft-Wärmepumpe, wenn die Luft-Wärmepumpe aufgrund zu geringer Außentemperaturen nicht genügend Wärme zur Haus Heizung erzeugen kann. Für neue Ölheizungen ist die Kombination mit einer Heizung, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird ab 2026 sogar gesetzlich festgelegt. Auch für viele andere Heizungssysteme im Neubau und im Bestandsbau lohnt sich eine Hybridheizung.

Die vorgestellten Heizungsarten im Vergleich

 

Heizungsart/System Geeignet für CO2-Bilanz Anschaffungskosten Betriebskosten
Neubau Bestandsbau negativ neutral positiv gering mittel hoch gering mittel hoch
Gasheizung + + + + +
Ölheizung + + + + +
Brennstoffzellenheizung + + + + +
Blockheizkraftwerk + + + + +
Elektroheizung + + + + +
Solar + + + + +
Fernwärme + + + + +
Schwerkraftheizung + + + +
Warmluftheizung + + + + +
Kohleheizung + + + +
Wärmepumpe + + + + +
Holzheizung + + + + +
Hybridheizung + + + + +

 

Hinweis: Die Einschätzung erfolgt immer nach durchschnittlichen Werten bezüglich CO2-Bilanz, Effizienz und Anschaffungskosten. Dabei kann es bei einzelnen Systemen immer Abweichungen nach oben oder unten geben, die sowohl im Zusammenhang mit dem Haustyp aber auch mit der Gebäudedämmung und anderen Faktoren stehen. Daher sind diese Angaben nur als grobe Anhaltspunkte zu verstehen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Voraussetzungen müssen für eine Solarthermie-Heizung erfüllt sein?

Grundvoraussetzung ist, dass ausreichend Fläche in Sonnenrichtung zur Installation der Solarmodule vorhanden ist. Bei Dachflächen ist zu beachten, dass diese ausreichend tragfähig sein müssen. Wie groß die Fläche sein muss und welche weiteren Voraussetzungen wichtig sind, erfahren Du bei einem unserer Baupartner, Heizungsinstallateuren oder Energieberatern.

Welche Arten von Zuschuss kann ich für welche Heizung bekommen?

Für den Neubau oder den Austausch einer Heizung können bis zu 45 Prozent Förderungen vergeben werden. Die genaue Förderhöhe ist je nach Bundesland, Region und Art der Heizung unterschiedlich. Grundsätzlich werden moderne Heizungen durch die KfW-Förderbank und durch das BAFA gefördert. Der Antrag ist grundsätzlich immer vor Baubeginn zu stellen. Individuelle Informationen zur Förderung gibt es beim örtlichen Energieberater aber auch bei vielen Heizungsinstallateuren und Herstellern moderner Heizsysteme.

Wie gut halten umweltfreundliche Heizungen mit den klassischen Heizsystemen mit?

Die neuen, umweltfreundlichen Heizungen erfüllen bei richtiger Auswahl, Dimensionierung, Installation, Einstellung und Wartung immer auch hohe Ansprüche. Gegebenenfalls sind Hybridheizungen das Mittel der Wahl, wenn ein modernes Heizsystem allein nicht über das gesamte Jahr hinweg ausreichend Wärme erzeugen kann. Genaue Informationen dazu gibt dir ein Energieberater oder Heizungsinstallateur deiner Wahl, den du schnell auf unserer Plattform finden kannst. Auch vom zuständigen Schornsteinfeger kannst du wertvolle Informationen dazu beziehen.

Wie viel Geld kann ich mit einer neuen Heizung sparen?

Das Einsparpotential hängt immer davon ab, welches Heizungssystem in Zukunft eingesetzt wird, wie sich die Energiepreise entwickeln, wie dein persönlicher Wärmebedarf einzuschätzen ist und in welchem Zustand sich das Haus/die Wohnung aus energetischer Sicht befindet. Grundsätzlich kann aber davon ausgegangen werden, dass unabhängig von den Anschaffungskosten eine Einsparung an Heizkosten von durchschnittlich 40 Prozent möglich ist. Zu beachten ist, dass diese Werte je nach Heizsystemnach oben oder unten abweichen können. Auch hier gibt dir ein regionaler Energieberater nach Besichtigung deiner Immobilie und einem konkreten Vergleich die sicheren Zahlen an die Hand.

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