Die richtige Treppe im Haus – von der Planung zum Bau

Die Treppe ist im Haus eines der wichtigsten Elemente, denn Sie wird täglich von allen Bewohnern begangen und muss deshalb natürlich gewissen Sicherheitsvorschriften entsprechen. Aber auch das Design spielt heutzutage eine wesentliche Rolle. Hier erfährst du alles zum Thema, von der Planung der Treppe über die Kosten bis hin zur Wahl der richtigen Baupartner.

Was du bei der Planung der Treppe beachten solltest

Hier in ersten Stichpunkten, worauf du achten solltest und was wichtige Aspekte sind:

  • notwendige und nicht notwendige Treppen
  • Laufbreite
  • Tiefe der Treppenstufen (Auftritt)
  • Steigung
  • Treppengeländer
  • Handlauf
  • Zwischenpodest
  • Ein- und Ausstieg

Alle Treppen, welche ein Stockwerk erschließen, werden als notwendige Treppen bezeichnet und unterliegen strengen Bauvorlagen. Nicht notwendige Treppen, wie beispielsweise ein Aufgang zum Speicher unterm Dach, dürfen davon abweichen.

Die Mindestlaufbreite einer notwendigen Treppe beträgt 80 Zentimeter im Einfamilienhaus. Bei Mehrfamilienhäusern liegt die standardmäßige Breite bei 100 Zentimetern und in Hochhäusern muss eine Mindestbreite von 125 Zentimetern vorgesehen werden. Auch der Auftritt ist baurechtlich geregelt. So sollte die Tiefe der Treppenstufen zwischen 23 und 37 Zentimetern liegen. Die Steigung darf 45 Grad nicht überschreiten und das maximale Schrittmaß pro Stufe wird mit 65 Zentimetern berechnet.

Natürlich darf auch ein Treppengeländer an der freien Seite nicht fehlen. Die Höhe des Geländers hängt von der potenziellen Absturzhöhe ab. Zwischen 1 und 12 Metern beträgt die Mindesthöhe des Geländers 90 Zentimeter. Ab 12 Metern muss das Geländer mindestens 110 Zentimeter hoch sein. Besonders bei breiten Treppen sollte an der Wandseite ein zusätzlicher Handlauf in einer Höhe von 85 bis 110 Zentimetern installiert werden. Zwischenpodeste werden alle 18 Stufen erforderlich und dienen als Ruhe- und Ausweichmöglichkeit. Die Fläche eines Zwischenpodestes wird im Verhältnis zur Auftrittsfläche festgelegt. So muss das Zwischenpodest mindestens zweieinhalbmal so groß sein wie die größte Auftrittsfläche der Treppe. In Mehrfamilienhäusern wird die Auftrittsfläche dreieinhalbmal genommen.

Aber auch auf den Ein- und Ausstieg der Treppe solltest du achten. Die Treppe sollte so platziert werden, dass zwischen Türen und Treppe ein Treppenabsatz eingehalten werden kann, der mindestens so breit wie die Tür selbst sein sollte, vor allem dann, wenn die Tür in Richtung Treppe öffnet.

Welche Treppe für welches Haus: Verschiedene Treppenformen

Verschiedene Haustypen verlangen verschiedene Treppenarten. Hier stellen wir dir die gängigsten Modelle vor:

  • einläufige Wangentreppe
  • mehrläufige Wangentreppe
  • schwebende Kragarmtreppe
  • Spindeltreppe
  • Wendeltreppe
  • viertel- oder halbgewendelte Treppe

Für welche Treppe du dich entscheidest, hängt von mehreren Kriterien ab. Zum einen kommt es natürlich darauf an, wie viel Platz dir im Haus für die Treppe zur Verfügung steht. Zum anderen spielen Haustyp und gewünschtes Design eine wichtige Rolle. Darüber hinaus ist auf bauliche Gegebenheiten und das verfügbare Budget zu achten. In diesem Abschnitt beleuchten wir vor allem die Aspekte Wohnfläche, Raumaufteilung und Design im Einfamilienhaus.

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Ein- und mehrläufige Wangentreppe

Unter einer Wangentreppe versteht man im Allgemeinen eine klassische, von zwei Wangen getragene Treppe, welche entweder kerzengerade verläuft oder über mehrere gerade, im Winkel zueinanderstehende Läufe verfügt. Bei einer Winkeltreppe kommen zwangsläufig Zwischenpodeste hinzu. Diese Treppenart nimmt zwar auf dem Grundriss relativ viel Platz in Anspruch, kann jedoch praktisch unterbaut werden. So kannst du unter der Treppe im Haus beispielsweise ein schickes Bücherregal, eine Garderobe, eine Besenkammer oder einen Schrank installieren. Das Design einer Wangentreppe lässt sich durch den Einsatz verschiedener Materialien traditionell oder modern konzipieren.

Die schwebende Kragarmtreppe

Eine schwebende Kragarmtreppe schwebt natürlich nicht wirklich. Jedoch macht es ganz den Anschein, da die Stufen direkt in der Wand verankert werden und keine Wangen sichtbar sind. Dieser Treppenstil passt wunderbar in moderne, eher puristisch eingerichtete, räumlich großzügige Häuser und sollte auf keinen Fall unterbaut werden, damit das schicke Design auch wirklich zur Geltung kommt. Kragarmtreppen verfügen über eine solide Verankerung und eine Tragkonstruktion aus Metall und werden meist mit Holzkompositmaterialien verkleidet. Eine Kragarmtreppe kannst du an stabilen Beton- und Ziegelwänden installieren lassen.

Die Spindel- oder Wendeltreppe

Oft werden die Bezeichnungen Spindeltreppe und Wendeltreppe miteinander gleichgesetzt. Jedoch handelt es sich nicht um dieselbe Treppenart. Wo liegt der Unterschied? Beide Treppenarten verlaufen in einer kreisförmigen Drehung um sich selbst. Eine Spindeltreppe stützt sich aber im Zentrum der Schraube auf eine Säule, während die Wendeltreppe ein sogenanntes ‚Treppenauge‘ besitzt (eine Öffnung in der Mitte) und von schraubförmigen Wangen getragen wird. Beide Treppenarten sind besonders platzsparend und werden daher gerne in kleinen Häusern eingesetzt, oder wenn im Nachhinein ein Stockwerk erschlossen werden soll, wie beispielsweise bei einem Dachausbau. Solche Treppenmodelle sind in verschiedenen Materialien und Stilrichtungen erhältlich.

Die Viertel- und halbgewendelte Treppe

Unter dieser Treppenform versteht man eine Treppe, welche eine Drehung um 90 beziehungsweise 180 Grad in konstanter Steigung beschreibt. Im Gegensatz zur geradlinigen Winkeltreppe müssen bei dieser Treppenform nicht unbedingt Zwischenpodeste eingeplant werden. Dies spart einerseits viel Platz und andererseits ist das Treppensteigen sowie der Transport von sperrigen Möbeln weit angenehmer als bei einer 360 Grad beschreibenden Wendeltreppe. Eine viertel- oder halbgewendelte Form ist sowohl in der Planung der Biegungen als auch im verwendeten Material sehr flexibel und wird daher gerne standardmäßig als Treppe beim Neubau eingesetzt.

Holztreppe, Stein- oder Betontreppe? Beliebte Materialien für Treppen im Haus

Nachdem du dich nun für die passende Treppenform entschieden hast, ist es an der Zeit, dir über die gewünschten Materialien Gedanken zu machen. Holz, Beton oder Stein – welche Treppe ist wirklich geeignet im Haus? Im Folgenden unser Vergleich:

Gemütliches Design für das Haus: Holztreppen

Eine einfache Holztreppe ist im Baumarkt schon für einige hundert Euro zu haben und lässt sich vom begabten Heimwerker selbst installieren. Holz schenkt deinem Wohnambiente ein warmes Design, welches sowohl gemütlich traditionell als auch puristisch modern gehalten werden kann. Allerdings gibt es bei Holztreppen große Qualitätsunterschiede, welche sich auch im Preis widerspiegeln. Gut behandeltes und regelmäßig gepflegtes Holz ist relativ pflegeleicht und beständig. Jedoch mag Holz keine Feuchtigkeit und ist empfindlich gegenüber von Kratzern und Griffspuren. Wer Hund oder Katze zu Hause hat, sollte sich besser für eine Treppe aus Stein oder Beton entscheiden.

Der Hingucker im Haus: Steintreppen

Treppen aus imprägniertem Naturstein sind ausgesprochen langlebig, robust und putzfreundlich. Sie sind in zahlreichen Farbvarianten und Strukturen erhältlich. Bestimmte Steine, wie beispielsweise Marmor, werden eher als ‚kalt‘ empfunden, während andere wiederum eine naturnahe, ‚warme‘ Ausstrahlung haben. In jedem Fall ist eine Steintreppe ein echter Hingucker und passt sich ganz nach gewählter Gesteinsart verschiedenen Wohnstilen an. Steintreppen sind  sowohl in älteren Wohnhäusern als auch in modernen Neubauten anzufinden. Allerdings ist eine Treppe aus Naturstein bei Weitem die teuerste Variante und sollte stets von Steinspezialisten installiert werden.

Einfach in der Treppenplanung: Betontreppen

Betontreppen sind günstiger als Treppen aus Naturstein, äußerst robust und ganz nach Belag oder Oberflächenbehandlung sehr pflegeleicht. Einige einfache Modelle aus vorgefertigten Elementen können mitunter auch selbst installiert werden. Weitere Vorteile sind die hohe Stabilität, vor allem, wenn die Treppe aus einem Stück gegossen wurde, sowie die zahlreichen Dekorationsmöglichkeiten, denen praktisch keinerlei Grenzen gesetzt sind. So kann eine Betontreppe zum Beispiel auch noch zu einem späteren Zeitpunkt mit Holz oder Laminat verkleidet, gefliest und jederzeit neu gestrichen werden. Betontreppen sind die ideale Lösung, wenn du dir das Design deines Treppenaufgangs auf Dauer flexibel wünschst oder es dir schwerfällt, die Aufmachung deiner Treppe bereits bei der Planung zu entscheiden. Gibst du einen Keller in Bau, wird man dir übrigens auch sehr oft eine Zugangstreppe aus Beton vorschlagen.

Was kostet eine Treppe beim Neubau?

Die Kosten für eine Treppe lassen sich nur schwer pauschal berechnen, da sowohl Material- als auch Einbaukosten stark variieren können. Je nachdem, wie viele Treppenstufen und Zwischenpodeste nötig werden, welche Holz- beziehungsweise Gesteinsart verwendet wird und für welches Geländer du dich entscheidest, musst du für die Innentreppe eines Einfamilienhauses mit Kosten zwischen 3.000 und 10.000 Euro rechnen. Je edler das verwendete Material und je höher die Anzahl der Treppenstufen, desto teurer wird natürlich der Einbau.

Do-it-yourself? Wie findest du die richtigen Baupartner?

So manch erfahrener Heimwerker denkt darüber nach, die Treppe in Eigenverantwortung zu installieren, um etwas Geld zu sparen. Natürlich kann man eine einfache Holz- oder Betontreppe als Bausatz kaufen und versuchen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Wenn es sich um eine kurze, geradlinige Treppe handelt, gehen solche Versuche abgesehen von ein paar Schönheitsfehlern meist gut aus. Jedoch solltest du immer daran denken, dass die Treppe im Haus nicht nur hübsch aussehen soll, sondern auch absolut sicher für die Familie sein muss. Ein Verankerungsfehler beim Treppengeländer, ein zu tief installierter Handlauf, eine zu knappe oder lockere Stufe und schon ist es passiert.

Treppenstürze fordern in Deutschland statistisch betrachtet rund zwanzig Prozent mehr Opfer als Verkehrsunfälle. Und auch, wenn diese Stürze in erster Linie ältere Menschen betreffen, solltest du mit der Sicherheit beim Treppenbau nicht spaßen. Deshalb ist es überaus ratsam, die Treppe sowohl in der Planung als auch im Einbau kompetenten Fachkräften zu überlassen, so, wie die Elektroinstallation im Haus immer von einem Elektriker durchgeführt werden sollte. Bei Hauszeit findest du garantiert qualifizierte Baupartner für dein Projekt.

Die richtige Pflege von Holztreppen

Hier haben wir dir die wichtigsten Tipps für eine effiziente Unterhaltspflege deiner Holztreppe zusammengestellt:

  • Raumklima regulieren
  • keine aggressiven Reinigungsmittel und Wischwasser
  • oberflächlichen Schmutz schnell beseitigen
  • spezifische Pflegemittel verwenden

Holz ist ein natürliches Material, welches auf zu starke Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit reagiert. Bei einem schlecht regulierten Raumklima können sich Risse in der Treppe bilden. Achte deshalb immer auf mäßige Temperaturen sowie auf eine angemessene Hygrometrie. Sollte sich Schmutz auf der Treppe absetzen, ist es besser, du entfernst ihn sofort mit einem weichen etwas angefeuchteten Tuch. Verzichte auf aggressive Reinigungsmittel und vermeide unbedingt den nassen Wischmopp. Sollte doch einmal etwas Wasser auf die Treppenstufen gelangen, solltest du diese sofort trockenreiben. Pflege deine Holztreppe regelmäßig mit spezifischen Holzpflegemitteln. Solche können allerdings die Rutschfestigkeit der Treppe beeinflussen. Nach der Pflege mit Holzöl oder Politur sind daher doppelte Vorsicht und Hausschuhe mit einer festen Sohle angesagt.

Wenn die Treppe im Haus eine Sanierung benötigt

Sehr oft handelt es sich bei der Treppe nicht um einen Neubau und sie muss nach dem Hauskauf saniert werden. Eine Holztreppe kann meist schon durch Abschleifen und eine neue Lasierung oder Lackierung wieder auf Vordermann gebracht werden, solange keine größeren Schäden vorliegen. Eine alte Betontreppe freut sich über einen neuen Belag. Auch Naturstein kann abgeschliffen und neu imprägniert werden. Bei Brüchen im Stein muss allerdings ein Steinmetz ans Werk. Kompetente Handwerker findest du wie immer auf deinem Internetportal Hauszeit.

FAQs – Häufig gestellte Fragen zu Treppen

Welche Treppe passt zu welchem Haustyp?

Klassische Wangentreppen aus Holz und Steintreppen passen sowohl in Alt- als auch in Neubauten. Moderne Kragarmtreppen sind das richtige Design für moderne, puristisch gehaltene Einrichtungsstile. Eine Spindeltreppe ist ideal für sehr kleine Häuser.

Wo sollte die Treppe platziert werden?

Eine Treppe sollte nie direkt hinter einer Tür platziert werden und so, dass keine Hindernisse überwunden werden müssen, um die Treppe zu erreichen beziehungsweise sie wieder bequem zu verlassen.

Was kostet der Bau einer Treppe?

Der Bau einer Treppe kostet im Schnitt zwischen 3.000 und 10.000 Euro. Holz- und Betontreppen sind in der Regel günstiger als Natursteintreppen.

Ist ein Treppengeländer zwingend notwendig?

Ja, ab einer Fallhöhe von einem Meter ist ein Treppengeländer zwingend zu installieren.

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